Die Suche nach Sinn: Der Weg zum Lebenszweck (mit Kurzanleitung)
- Ryan Anliker
- 1. Apr. 2024
- 3 Min. Lesezeit
Ein Thema bzw. eine Frage, die mich persönlich schon sehr lange begleitet: Was ist mein Lebenszweck?
Schon seit eh und je empfinde ich eine gewisse Eifersucht gegenüber Menschen, die auf die Welt kommen und einfach wissen, was sie zu tun haben. Mein erster Kontakt mit diesem Thema war in der Schule, als es darum ging, eine Lehre zu suchen. Ich entschied mich für den Beruf des Automobilfachmanns einzig und allein, weil es der Wind in diese Richtung wehte. Auch die Weiterbildung zum Mechatroniker schloss ich ab, ohne genau zu wissen, was ich sonst tun sollte. Wenigstens hatte ich schon damals den Gedanken, dass ich zumindest in dem, was ich tue, gut sein möchte – daher die Weiterbildung.
Nun, nach einigen Jahren, in denen ich viele Lebenserfahrungen gesammelt habe, kann ich mich immer noch nicht mit einem bestimmten Lebenszweck identifizieren. Ich habe unzählige Interessen, bin jedoch nicht so wie der eine Freund, der Musiker ist, oder der Andere, der leidenschaftlich Bücher liest. Daher habe ich diesen Blog gestartet – als einen Ort, an dem ich alles festhalten kann, was mich interessiert. Wenn jemand anders davon profitieren kann, umso besser.
Zurück zum Thema: Lebenszweck.
In den letzten Tagen habe ich mich intensiv damit auseinandergesetzt und bin zu einem interessanten Schluss gekommen. Basierend auf meinen Beobachtungen von Menschen, die ihren Lebenszweck kennen, und meiner Recherche in verschiedenen Quellen, einschließlich des Internets und TED Talks, habe ich fünf Fragen gefunden, die alle mit einem Lebenszweck beantwortet werden können. Die anderen sind nicht in der Lage dazu.
Die fünf Fragen lauten wie folgt:
Wer bin ich?
Was mache ich? (Wer hätte gedacht, dass dies die ersten beiden Fragen sein würden? 😉)
Für wen tue ich es?
Was sind deren Bedürfnisse?
Was habe ich davon?
Alle Leser, die ihren Zweck noch nicht gefunden haben, mögen denken, dass dies Unsinn ist. Es gibt bestimmt niemanden, der sich die Fragen "Wer bin ich?" und "Was mache ich?" noch nicht gestellt hat. Eigentlich sollte ich ja genau wissen, was mein Zweck ist, wenn ich die ersten beiden Fragen beantworten kann, oder? Nicht ganz. Ich bin der Meinung, dass man alle Fragen beantworten muss, um dies von sich behaupten zu können. Es sei darauf hingewiesen, dass die ersten beiden Fragen sich auf einen selbst beziehen, während die anderen auf das äußere Umfeld abzielen.
Man könnte behaupten, dass alle, die ihren Lebenszweck kennen, auch wissen, was sie für andere Menschen tun. Ist diese Tatsache nicht verrückt? Ich bin sicher nicht der Einzige, der immer gedacht hat, der Lebenszweck habe nur mit mir selbst zu tun? Irgendwie gibt dies dem Sprichwort "Das Geheimnis des Glücks liegt nicht im Besitz, sondern im Geben. Wer andere glücklich macht, wird glücklich" (Andre Gide) plötzlich viel mehr Sinn, oder?
Für diejenigen, die Schwierigkeiten beim Beantworten der Fragen haben, kann ich eine kleine Hilfe bieten: Niemand hat gesagt, dass man die Fragen der Reihenfolge nach beantworten muss. Es kann hilfreich sein, zunächst das äußere Umfeld zu betrachten und dann rückwärts zu gehen. Natürlich hilft es auch, sich an sehr alte Erinnerungen zurückzuerinnern. Ein gutes Beispiel dafür ist Robert Greene. Er ist ein Autor und hatte genau dasselbe Problem wie wir alle. Plötzlich fiel ihm jedoch auf, dass er bereits in der 3. Klasse ein starkes Interesse an Wörtern hatte. Damals wusste er noch nicht genau, was es war, aber irgendwie liebte er einfach Buchstaben. Später waren es Worte, die Sätze bildeten. Er sagt, dass dies der Grund ist, warum er heute Autor ist, weil er erkannte, dass er bereits in jungen Jahren Buchstaben und Wörter faszinierend fand.
Außerdem kann es sein, dass einige Leser noch nicht viele Erfahrungen im Leben gemacht haben. Für sie lautet die klare Antwort: Lebt! Sammelt Erfahrungen, bereist die Welt! Selbst wenn euch im Nachhinein etwas nicht gefällt, werdet ihr zumindest wissen, was ihr nicht gerne tut.
In diesem Sinne lade ich alle Leser dazu ein, in sich selbst (und in ihr Umfeld) einzutauchen, und ich hoffe, dass ich dem einen oder anderen damit weiterhelfen konnte.
P.S. Wenn ihr das nächste Mal gefragt werdet, was ihr eigentlich so macht, könnt ihr die Antwort auf die fünfte Frage zitieren.